Freitag, 28. September 2007

Geiz ist geil*

Wo Substanzielles fehlt
gibt Marketing Ersatz.
Im Sinne jedes Schleifers:
"Im Gleichschritt Marsch!"
zerbricht die Einzigartigkeit des Menschen
und geistige Lebendigkeit
versinkt im Sumpf des Mittelmaß'.


*Werbeslogan eines Elektronikmarktes

Freitag, 14. September 2007

Das erste Mal

die erste Pfeife geraucht
das leichte Schweben genossen
mit Harald und Jürgen
und der Freifrau von Colessa
und Wader sang
plattdeutsche Lieder

die erste Hochzeit
die Frau in Weiß
für einen Augenblick
das Standesamt auch
und unser BMW
auch die Seelenlandschaft
weiß
noch ohne Gesicht

der erste Titel
die Graduierungsfeier
meine Eltern
die sagen
so nun bist du wer

die erste Liebe
geliebt werden
ohne Preis
bedingungslos
lernen zu lernen zu nehmen
Wunder annehmen
mit neunundvierzig war das

Mutter und Schwester

Mutter
höchstes Glück auf Erden
zu geben und zu geben und zu geben
schenkend, beglückend
Dank fordernd
mein Kind, mein ganzer Stolz
führend mit Liebe,
aus Liebe strafend,
lenkend, formend, dir zum Bilde
selbstverliebt

doch auch die Tochter führt
wühlt in deiner Scham, Mutter
wie der Vater in ihrer Scham wühlte
bedroht deine Eitelkeit
benutzt dich
selbstverliebt

einmal sollte die Tochter deiner Tochter
dich anrufen am heiligen Abend
Mutter
und dir sagen
es sei kalt, man habe nichts zu essen
und wie gern man eine Puppe hätte

das quält dich, Mutter, nicht?

und deine Tochter
dein Geformtes
deine Strafe
feiert ihren Triumph
mit einer Flasche Cognacdie sie mit ihren kleinen Kindern teilt

Vergnügungen

(frei nach Brecht)

wenn die Welt untergeht: einen heißen Espresso Amaretto genießen
Beethoven’s Neunte: die Freude
und sein fünftes Klavierkonzert,
Erfüllung
das Lachen meiner Söhne: Papa!
unseren sinnlichen Palast zu schmücken.
wenn es dunkel wird im Kino
der Film fängt an
ein neues Buch
die Seiten knistern noch
und Fußmassagen
die Werkstatt
der Duft von Farben und Metall
im Irish Pub
das erste Guinness
in die Augen der geliebten Frau zu fallen
ihr Beben, der sich wölbende Körper
in meinen Händen - das Verschmelzen
Esalen
Business Class fliegen
ein Rosmarinbad, stark belebend
Pfeife rauchen
Ramazotti mit Eis und Limone
Mess Painting
Plattdeutsch
auf dem Deich stehen, aufs Meer sehen
Meer sehen, Meer sehen, mehr ...
sehen
Kaminfeuer
Hermoine
würziger Saunaduft, Schweiß auf der Haut
Larries Rolfing
erzählen, Geschichten erzählen
dankbar aufwachen, dankbar einschlafen
lieben
und geliebt werden

Wiederholungen

heiraten
begehren, geben
einen Rahmen geben
der Suche ein Ende geben
Halt geben
Halt verlieren
Sinn suchen
auftauchen, schauen
unter Schmerzen aufgeben
und hingeben

heiraten
dem Bund fürs Leben
eine zweite Chance geben
mich hingeben
dem Wunsch nach wärmender Wonne
hingebungsvoll hinhören
nichts hören
entsetzt um Eingebung flehen
zu halten, zu sagen „geh jetzt nicht ...“
und dann aufgeben und gehen


heiraten
aufbauen
Freude an der Freude geben
den Körper geben
zu spüren: es ist kein Hingeben
der Forderung nachgeben
den Ekel spüren, sich übergeben
im Kreise laufen
zu hören: „ich brauche Dich“
gebraucht, missbraucht, verbraucht zu werden

heiraten
hilflos um mich schlagend
warme Sanftheit spüren
sanfte Lippen auf meiner blassen Haut
„Da bist du ja“ hören
„Ich liebe dich“ spüren
fühlen: alles ist gut, so wie es ist
mich geben, so wie ich bin
schamlos
nehmen lernen
bedingungslos lieben
geliebt werden
Berauschende Tiefen der Stille
Explosion der Sinne
Sinnvolle Erfüllung

Kritik

die gunst des lesens
hast du mir erteilt

was du nicht magst,
das kannst du lassen

das andere nimm dir gern
es ist für dich

Ich glaube

ich glaube
der Wunsch nach Unendlichkeit
ist tief verwurzelt
in denen
die sich nicht aufraffen können
jetzt
etwas Sinnvolles zu tun

ich glaube
die Akzeptanz der Endlichkeit
schenkt einem Moment
seine ganze Köstlichkeit
und Einzigartigkeit

ich glaube
nur wenn meine Zeit endlich ist
wird aus der Beliebigkeit
des Irgendwann
ein konkretes Jetzt
und Heute und Morgen

ich spüre
jede liebende Umarmung
mit Hingabe geschenkt
jedes Malen eines Bildes
jedes lange Schauen aufs Meer
ist ein Stück
meiner endlichen
Lebenszeit

Welchen Sinn
hätte mein Leben sonst
als den
den ich ihm
aus Liebe gebe?
Endlichkeit gibt meinem JA einen Sinn

Kraft

Die Kraft des Schaffens
liegt in der
Demut des Schaffenden

vor seiner Endlichkeit

Ordnung

Ordnung
beruhigt die Sinne
und schafft Sicherheit

bis zum nächsten Mal

Geschenktes Leben

welchen Unterschied macht ein Kind?
ein ganzes erfülltes Leben
dieses Kind
das nicht da war, als ich noch suchte
war ich

dieses Kind
das jetzt da ist
herrliches Geschenk des Lebens
was ich nicht sah
als das Kind
mein Sohn
noch nicht da war

welchen Unterschied spürt das Kind,
mein Sohn?
mehr Leben in mir
die Ruhe im Sinn
die warme Liebe
und diese ganz bestimmte Freude
die bei mir vorher nicht da war
und wenn, dann nicht so klar



der Unterschied scheints ist
den Sinn zu finden
den dieses Leben wohl braucht:
das Geschenk dir dankbar zu nehmen
kindgleich es bestaunen
um es weiter zu gebenan dich

Montag, 3. September 2007

Peters Vita

Ingenieur, Coach, Maler und Dichter

Geboren 1953, aufgewachsen in einem Industrievorort Lübecks.
Nach einer Lehre als Fernsehtechniker studierte er Physik, absolvierte dann eine Lehre als Koch in der Schiffergesellschaft zu Lübeck und machte sein Fachabitur im Bereich Ernährung und Gesundheit.
1982 Abschluß an der Fachhochschule Hamburg als Dipl.-Ing. für technische Informatik. Nach sieben Jahren unterschiedlichster Aktivitäten in der HighTech-Welt bei Hewlett Packard erneut die kritische Frage nach einer sinnvollen Lebensgestaltung.
Bau von fünf Hochseekatamaranen in Groningen, Holland. Mit Fertigstellung der ersten Yacht Auflösung des Lebensstandorts Deutschland.

Ein Jahr auf See, dann Einwanderung in Neuseeland.
Dort Gründung einer Software Joint Venture mit DEC und Ernst & Young.

Nach drei Jahren Rückkehr nach Hamburg.
Ein Jahr später Übernahme einer Führungsaufgabe für Organisationsentwicklung bei Compaq Europa. Dafür Umzug nach München.

Parallel zur industriellen Arbeit verschiedene langjährige Ausbildungen in Richtung humanistischer Psychotherapie, Körpertherapie und Coaching. Studium der sinnzentrierten Psychotherapie und Philosophie nach Viktor Frankl.

Begegnung mit seiner späteren Frau Susanne, die ihn erstmalig mit der Malerei in Berührung brachte. Mehrere Kurse bei der in München lebenden Lübecker Malerin Sabine Stellmann (Action Painting, Mess Painting, autobiographisches Malen).

Nach der Trauung in Worpswede Beginn einer glücklichen Ehe mit Ehefrau Susanne.

Gemeinsam mit ihr Gründung der Gesellschaft für Organisations- und Individualentwicklung. Sehr erfolgreiche Arbeit als Coach für Führungskräfte aus Industrie, Handel, Banking.

Inzwischen Arbeiten im eigenen Malstudio. Erste Auftragsarbeiten als Maler. Teilweise Ausrichtung am Maler Emil Schumacher. Seit 2005 wieder nach Hamburg umgezogen, vorläufiges Ende der Odyssee. Arbeitet als Coach, Maler und gelegentlich als Dichter.

Wenn ich male

Wenn ich male
Malt das Bild auch immer mich
Durch die Berührung male ich
Was in mir ist
Nur darin liegt der Wert und Sinn

Und nicht im Tun wofür, für wen

Ich male nicht für Dich
Ich male, um zu malen
Aus Demut und Verlangen
Für das, was stark den Weg sich bahnt

Wenn Dich mein Bild berührt
Dann schafft es einen Sinn
Dann hat es einen Wert
Für Dich

Wenn nicht, geh dankbar weiter
Entwerte nicht mein Bild vor anderen
Nur weil für Dich
Die Schwingung fehlt

Wir sprechen alle unsre eigne Sprache